Homebrew-Szene

Aus SEGA-DC.DE
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Die Homebrew-Szene auf der Dreamcast ist heute eine der langlebigsten Homebrew-Szenen auf einer Spielkonsole überhaupt. Es gibt kaum eine andere Konsole, die so lange und so umfassend von Hobby-Entwicklern unterstützt wurde. Die genaue Zahl aller Homebrew-Programme ist unbekannt, dürfte aber sicher bei insgesamt über 1.000 liegen.

Auf dieser Seite wollen wir einen Überblick über die Entwicklung dieser einzigartigen Homebrew-Szene geben.

Geschichte

Die Entwicklung von Homebrew und nicht von SEGA-lizensierten Programmen für die Dreamcast begann bereits ab Ende 1999. Die Entwickler von bleem! brachten ihren Emulator bleemcast! schon wenige Monate nach dem Dreamcast-Release zum Laufen, auch wenn dieser erst 2001 veröffentlicht wurde.

A.G.E., die vermutlich erste Homebrew-Software für Dreamcast

Parallel dazu begann die Demogruppe Hitmen unter der Regie des Programmierers Skywalker ebenfalls mit der Entwicklung einer Dreamcast-Demo. Diese Demo, A.G.E. (steht für Alles Ganz Einfach), wurde im April 2000 auf der Demoparty "Mekka & Symposium 2000" der Öffentlichkeit gezeigt. Sie war damit die vermutlich erste Homebrew-Software auf der Dreamcast. Zum Starten von A.G.E. hatte die Gruppe ein eigenes Gerät, den Dreamcast Debug Handler, veröffentlicht.

Zwar wurde die Demo mehrfach der Öffentlichkeit präsentiert, so dass sogar bekannte PC-Magazine darüber berichteten, jedoch wurde sie bis heute nicht veröffentlicht.

Nach A.G.E. verging noch einige Zeit bis die Homebrew-Szene auf der Dreamcast ins Rollen kam. Denn bislang war es außer der Gruppe Hitmen niemandem sonst gelungen, eigene Software auf der Dreamcast zu starten.

Ein Intro der Gruppe Echelon

Dies änderte sich schlagartig im Juni 2000. Der Programmierer Wildlight aus der deutschen Crackergruppe UTOPiA veröffentlichte am 22.06.2000 mit der Utopia BootCD eine Möglichkeit, handelsübliche CD-ROMs auf der Dreamcast zu starten. Zum einen öffnete dies Tür und Tor für Raubkopien, zum anderen konnte damit nun auch Homebrew-Software relativ einfach gestartet werden. UTOPiA veröffentlichte direkt im Anschluss mit Dead or Alive 2 die erste Dreamcast-Raubkopie. Blitzartig stießen weitere Crackergruppen hinzu und veröffentlichten nun ebenfalls Cracks von Dreamcast-Spielen. Zu den bekanntesten Warez-Gruppen auf der Dreamcast gehörten etwa Kalisto, Echelon, Hooligans, Accession, DrastiC, GeNiuS und zahlreiche andere. Einige Gruppen fügten ihren "Releases" eigene Intros bei, was ebenfalls als eine Art von Homebrew gesehen werden kann, wenngleich auch illegal. Da es in diesem Artikel aber hauptsächlich um Homebrew-Szene geht, beschäftigen wir uns hier nicht weiter mit der Warez-Szene auf der Dreamcast, der wir einen eigenen Artikel gewidmet haben. Die Utopia BootCD kann jedenfalls als eine Art Wendepunkt in der Dreamcast-Szene gesehen werden.

Daneben begann aber auch gleichzeitig die Entwicklung erster, "richtiger" Homebrew-Anwendungen. Dazu gehörten etwa DCMP3, gleam!, GypPlay und Sintendo.